Co-Abhängigkeit
Co-AlkoholikerIn
im Betrieb ist der/die MitarbeiterIn, die es dem/der AlkoholikerIn ermöglicht,
gegenüber dem Vorgesetzten und anderen den Eindruck zu erwecken, den Dienstpflichten
nachkommen zu können.
Sie/Er handelt aus mangelnder Kenntnis um das Wesen der Alkoholabhängigkeit und in
bester Absicht.
Der Co-Alkoholiker ist bereit, die Folgen alkoholbedingten Verhaltens von Kollegen, Untergebenen
und Vorgesetzten zu beseitigen, mit zu tragen und zu decken.
Verhalten der MitarbeiterInnen als Co-Alkoholiker
- Zudecken - Verheimlichen - Leugnen
Versuch, den Alkoholmissbrauch/-konsum eines/r KollegIn zu "übersehen", sich neutral zu
verhalten, zu verharmlosen
- Scheinhilfen
Finanzielle Zuwendungen, Unterstützung bei betrieblichen Pflichten, frühzeitiges
nach Hause Schicken, stundenlanges Anhören von Nöten und Ärgernissen
- Problemsuche
Gemeinsames Suchen nach möglichen Problemen, die das Alkoholproblem verursacht haben
könnten
- Kumpanei
Wechselseitiges Verdecken von Problemen, wechselseitiges Benutzen der Schwäche des
anderen
- Linderung - Aufhebung des Leidensdrucks
Abnahme der Verantwortung für sich selbst
- Distanzverlust
Verstrickung des Umfeldes in die Probleme des Betroffenen, das Umfeld wird in die
Krankheitsgeschichte des Betroffenen mit hinein gezogen
Betrieblicher Co-Alkoholismus
Gemeinsamkeiten:
Abhängiger |
Umfeld |
Verleugnen: Ich habe kein Problem |
Verharmlosen: Wir sehen kein Problem |
Rechtfertigen: Ich habe gute Gründe für mein Verhalten |
Beschützen: Wir haben Verständnis für die Gründe |
Kämpfen: Ich schaffe es alleine |
Kontrollieren: Wir passen auf sie/ihn auf |
Kapitulieren: Ich habe alles versucht. Ich gebe (mich) auf. |
Kapitulieren: Wir haben alles versucht. Wir geben (sie/ihn) auf. |
Betriebliche Co-Abhängigkeit ...
... bedeutet: Suchtprobleme ...
- ... nicht ansprechen
- ... zudecken
- ... verharmlosen
- ... "übersehen"
Wichtig dagegen ist die Erzeugung von konstruktivem Leidensdruck:
einerseits dem Betroffenen seine Lage deutlich vor Augen führen, aber ihm auch
Möglichkeiten aufzeigen, wie er etwas verändern kann und ihm Hilfen anbieten
andererseits konsequentes Verhalten, wenn er nicht bereit ist, diese Hilfe
anzunehmen und etwas zu ändern
Ziel:
- Krankheitseinsicht fördern
- Bereitschaft zur Behandlung wecken
- Arbeitsplatz erhalten